Îòåëü / Hotel Õåéëè Àðòóð
»In dem Fall -«
»Aus dem gleichen Grund wird er auch den Fotografen nicht empfangen.«
Die Stimme klang enttuscht. »Natrlich bringen wir in der nchsten Nummer alles, was wir darber haben.«
»Das steht Ihnen frei.«
»Und bis zur offiziellen Bekanntgabe wrden wir gern mit Ihnen in Verbindung bleiben.«
»Wenn es soweit ist, wird es meinem Mann ein Vergngen sein, sich der Presse zu stellen.«
»Dann drfen wir also wieder anrufen?«
»Gewi.«
Nachdem sie aufgelegt hatte, sa die Herzogin von Croydon gerade aufgerichtet und reglos da. Ein leichtes Lcheln spielte um ihre Lippen. »Es ist passiert. Geoffrey hat Erfolg gehabt.«
Ihr Mann starrte sie unglubig an. »Washington?«
Sie wiederholte die Meldung von AP. »Man lie die Nachricht wahrscheinlich absichtlich durchsickern, um die Reaktion zu testen. Sie war gnstig.«
»Ich htte es nicht fr mglich gehalten, da dein Bruder -«
»Sein Einflu war von Nutzen. Aber es gab zweifellos noch andere Grnde. Der Zeitpunkt. Man brauchte einen Mann mit deiner Erfahrung. Die Politik fordert es. Vergi auch nicht, da die Mglichkeit in der Luft lag. Vermutlich wre es frher oder spter ohnehin dazu gekommen.« »Nun, wo es soweit ist, rage ich mich...« Er hielt unschlssig inne.
»Fragst du dich was?«
»Ob ich durchhalten kann.«
»Du kannst und du wirst. Gemeinsam schaffen wir es.«
Er bewegte zweifelnd den Kopf. »Es gab eine Zeit... «
»Denk nicht an frher, denk an die Gegenwart.« Ihre Stimme klang scharf und gebieterisch. »In einigen Stunden mut du die Presse empfangen. Andere Pflichten kommen auf dich zu. Es ist unbedingt erforderlich, da du deine fnf Sinne zusammenhltst.«
»Werde mein Bestes tun...« Er nickte feierlich und hob sein Glas.
»Nein!« Die Herzogin erhob sich. Sie nahm ihrem Mann das Glas aus der Hand und ging ins Bad. Er hrte, wie sie den Inhalt ins Waschbecken schttete. Als sie zurckkam, verkndete sie: »Damit ist Schlu. Verstanden? Endgltig Schlu.«
Zuerst wollte er protestieren, gab aber dann nach. »Gut... ich sehe ein... es geht nicht anders...«
»Mchtest du, da ich die Flaschen wegschliee, die angebrochene hier ausgiee...?«
Er schttelte den Kopf. »Ich schaffe es schon.« Mit sichtlicher Anstrengung nahm er seine Gedanken zusammen. Wie am Vortage ging eine pltzlich chamleonhafte Vernderung mit ihm vor, die seinen Zgen Kraft und seiner Stimme Festigkeit verlieh. »Es ist eine sehr gute Neuigkeit.«
»Ja«, sagte die Herzogin. »Sie kann ein neuer Anfang fr uns sein.«
Ihr Mann machte einen Schritt auf sie zu und berlegte es sich dann anders. Es war ihr Ernst, aber er wute, an ihre persnlichen Beziehungen hatte sie dabei nicht gedacht.
Die Herzogin hielt sich mit migen Spekulationen auf. »Wir mssen unsere Plne in bezug auf Chikago ndern. Von jetzt an werden all unsere Schritte genau beobachtet. Falls wir zusammen abreisen, berichten die Zeitungen hier und in Chikago darber. Es wrde Neugier erregen, wenn wir unseren Wagen in Reparatur geben.«
»Einer von uns mu nach Chikago fahren.«
»Ich fahre allein«, sagte die Herzogin entschieden. »Ich kann mein ueres etwas verndern, eine Brille tragen. Wenn ich es richtig anstelle, schlpfe ich unerkannt durch.« Sie blickte zu einer schmalen Aktenmappe neben dem Sekretr hinber. »Ich nehme den Rest des Geldes mit und veranlasse alles, was sonst ntig ist.«
»Du nimmst also an..., da der Mann unangefochten bis Chikago gelangt. Noch hat er's nicht geschafft.«
Ihre Augen weiteten sich, als erinnere sie sich eines vergessenen Alptraums. »O Gott! Jetzt..., wo sich alles andere so gut anlt..., mu er's schaffen! Er mu!«
12
Kurz nach dem Lunch gelang es Peter McDermott, in sein Appartement zu entwischen, wo er sich seines formellen dunklen Anzugs, den er im Hotel meistens trug, entledigte und statt dessen eine Leinenhose und eine leichte Jacke anzog. Er kehrte fr einen Moment ins Bro zurck, um Briefe zu unterschreiben, die er auf dem Weg nach drauen auf Floras Schreibtisch legte.
»Am Sptnachmittag bin ich wieder hier«, sagte er und fgte nachtrglich hinzu: »Haben Sie irgend etwas ber Ogilvie ausfindig gemacht?«
Seine Sekretrin schttelte den Kopf. »Nichts Definitives. Sie sagten mir, ich solle mich erkundigen, ob er mit jemandem ber seine Reise gesprochen htte. Also, er hat's nicht getan.«
Peter grunzte. »Ich habe eigentlich auch nicht damit gerechnet.«
»Da ist nur eins...«, Flora zgerte. »Vermutlich ist es unwichtig, aber es kam mir komisch vor.«
»Was?«
»Der Wagen, den Mr. Ogilvie fuhr... Sie sagten, es wre ein Jaguar gewesen, stimmt's?«
»Ja.«
»Er gehrt dem Herzog und der Herzogin von Croydon.«
»Sind Sie sicher, da das kein Irrtum ist?«
»Das hab' ich mich auch gefragt und deshalb die Garage gebeten, es nachzuprfen. Man sagte mir, ich sollte mich bei einem Mann namens Kulgmer erkundigen. Er ist der Nachtkontrolleur.«
»Ich wei. Ich kenne ihn.«
»Er hatte gestern nacht Dienst, und ich rief bei ihm zu Hause an. Er sagte, Ogilvie htte eine schriftliche Vollmacht der Herzogin von Croydon gehabt, den Wagen zu nehmen.«
Peter zuckte mit den Schultern. »Dann ist vermutlich alles in Ordnung.« Dennoch war es seltsam, da Ogilvie den Wagen der Croydons benutzte; und noch seltsamer war die Vorstellung, da zwischen dem Herzog und der Herzogin und dem ungehobelten Hausdetektiv irgendeine Verbindung bestand. Flora hatte sich offenbar auch darber gewundert.
»Ist der Wagen wieder da?« fragte er.
»Nein. Ich hab' mich gefragt, ob ich mich bei der Herzogin erkundigen sollte. Aber dann hielt ich es fr besser, zuerst mit ihnen darber zu sprechen.«
»Ich bin froh, da Sie gewartet haben.« Es war vermutlich nichts dabei, die Croydons nach Ogilvies Reiseziel zu fragen. Da er ihren Wagen genommen hatte, war anzunehmen, da sie es kannten. Dennoch zgerte er. Nach seinem Zusammensto mit der Herzogin am Montagabend war Peter nicht scharf darauf, eine neue Verstimmung zu riskieren, schon deshalb, weil man ihm seine Nachforschungen als unberufene Einmischung ankreiden konnte. Auerdem war das Eingestndnis peinlich, da die Hotelleitung keine Ahnung hatte, wo sich der Hausdetektiv aufhielt.
»Unternehmen Sie zunchst nichts«, sagte er zu Flora.
Peter dachte daran, da noch ein anderes unerledigtes Problem seiner harrte - Herbie Chandler. Heute morgen hatte er Warren Trent die von Dixon, Dumaire und den zwei anderen niedergeschriebenen Erklrungen zeigen wollen, aus denen klar hervorging, da der Chefportier an den Vorfllen, die zu dem Vergewaltigungsversuch fhrten, beteiligt gewesen war. Aber die offenkundige Zerstreutheit des Hotelbesitzers brachte ihn davon ab. Nun mute sich Peter selbst mit der Angelegenheit befassen.
»Stellen Sie fest, ob Herbie Chandler heute abend Dienst hat«, instruierte er Flora. »Wenn er da ist, sagen Sie ihm, da ich ihn um sechs Uhr sprechen mchte. Anderenfalls erwarte ich ihn morgen frh.«
Peter verlie den Verwaltungstrakt und ging in die Halle hinunter. Einige Minuten spter trat er aus dem Dmmerlicht des Hotels in den strahlenden Sonnenschein des frhen Nachmittags hinaus.
»Hier bin ich, Peter!«
Marsha winkte ihm vom Fhrersitz eines weien Kabrioletts aus zu; der Wagen stand eingeklemmt in einer Reihe wartender Taxis. Ein diensteifriger Trsteher lief herzu und hielt Peter die Wagentr auf. Als Peter auf den Sitz neben Marsha glitt, grinste ein Trio von Taxifahrern, und einer stie einen anerkennenden Pfiff aus.
»Hallo«, sagte Marsha. »Wenn Sie nicht gekommen wren, htte ich einen anderen Fahrgast aufgabeln mssen.« In dem leichten Sommerkleid war sie ein erfreulicher Anblick, aber er sprte hinter der heiteren Begrung die Befangenheit, vielleicht, weil sie an ihr Zusammensein von gestern abend dachte. Impulsiv nahm er ihre Hand und drckte sie.
»Das mag ich«, sagte sie, »obwohl ich meinem Vater versprochen habe, beim Fahren beide Hnde zu benutzen.« Mit Hilfe der Taxifahrer, die ihr Platz machten, scherte sie aus der Reihe aus und fdelte sich in den Verkehrsstrom auf der St. Charles Street ein.
Es hatte den Anschein, dachte Peter, als sie an der Canal Street auf grnes Licht warteten, als werde er andauernd von hbschen Frauen durch New Orleans kutschiert. War es wirklich erst drei Tage her, da er mit Christine in ihrem Volkswagen zu ihrem Appartement hinausgefahren war? In derselben Nacht war er Marsha zum erstenmal begegnet. Es kam ihm lnger vor als drei Tage vielleicht weil Marsha ihm inzwischen einen Heiratsantrag gemacht hatte. Er fragte sich, ob sie die Dinge am Morgen nicht in einem vernnftigeren Licht gesehen hatte, war jedoch nach wie vor entschlossen, nichts zu sagen, sofern sie das Thema nicht selbst anschnitt.
Dennoch war es aufregend, so dicht neben ihr zu sitzen und sich die letzten Minuten vor ihrem Abschied gestern nacht ins Gedchtnis zurckzurufen - der zuerst zrtliche und dann so leidenschaftliche Ku; der atemberaubende Moment, in dem er nicht ein Mdchen, sondern eine Frau in den Armen gehalten und das verheiungsvolle Beben ihres Krpers gesprt hatte. Nun betrachtete er sie vrstohlen; ihren jugendlichen Eifer, ihre geschmeidigen Bewegungen, ihre schlanke Figur unter dem dnnen Kleid. Falls er die Hand ausstreckte...
Widerstrebend unterdrckte er den Impuls. In einer bufertigen Anwandlung sagte er sich, da die Gegenwart von Frauen von jeher sein gesundes Urteil getrbt und ihn zu unbesonnenen Handlungen verleitet hatte.
Marsha streifte ihn mit einem Blick. »Woran haben Sie eben gedacht?«
»Geschichte«, schwindelte er. »Wo fangen wir an?«
»Beim alten St.-Louis-Friedhof. Waren Sie schon mal dort?«
Peter schttelte den Kopf. »Fr Friedhfe habe ich mich nie bermig interessiert.«
»In New Orleans lohnt sich das aber.«
Es war nur ein kurzes Stck Fahrt zur Basin Street. Marsha parkte vorschriftsmig auf der Sdseite, und sie gingen quer ber den Boulevard auf den von einer Mauer umgebenen Friedhof zu, St. Louis Nummer eins mit seinem alten Sulentor.
»Ein gut Teil der Geschichte beginnt hier«, sagte Marsha und nahm Peters Arm. »Anfang des achtzehnten Jahrhunderts, als New Orleans von den Franzosen gegrndet wurde, war das ganze Gebiet ein einziger Sumpf. Das wre es auch jetzt noch, wenn man den Flu nicht eingedmmt htte.«
»Ich wei, da der Untergrund der Stadt na ist«, meinte Peter. »Im Souterrain des Hotels pumpen wir vierundzwanzig Stunden tglich die Abwsser nach oben in die stdtischen Abflukanle - und nicht nach unten.«
»Frher stand das Grundwasser noch hher. Sogar an trockenen Stellen reichte es bis neunzig Zentimeter an die Erdoberflche, so da Grber berflutet wurden, bevor man den Sarg hinunterlassen konnte. Angeblich stellten sich die Totengrber auf die Srge und drckten sie hinunter. Und manchmal bohrten sie Lcher in das Holz, damit die Srge von selber untersanken. Damals pflegten die Leute zu sagen, wenn einer nicht richtig tot ist, ertrinkt er.«
»Das klingt ja wie ein Gruselfilm.«
»In manchen Bchern steht, da das Trinkwasser nach Leichen roch.« Sie verzog angewidert das Gesicht. »Auf jeden Fall kam dann spter ein Gesetz, das alle Bestattungen in der Erde verbot.«
Sie schlenderten zwischen den Grberreihen dahin. Einen Friedhof wie diesen hatte Peter noch nie geshen. Marsha wies in die Runde. »Das alles hier entstand, nachdem das Gesetz verabschiedet worden war. In New Orleans nennen wir die Friedhfe Stdte der Toten.«
»Der Name leuchtet mir ein.«
Der Friedhof glich wirklich einer Stadt, dachte er; mit unregelmigen Straen und Grften im Stil kleiner Huser, manche aus Backstein, andere wei getncht, mit schmiedeeisernen Balkonen und schmalen Gehsteigen. Die Huser hatten mehrere Stockwerke, und das Fehlen von Fenstern war das einzige bereinstimmende Merkmal; statt der Fenster hatten sie zahllose kleine Tren. Er zeigte darauf. »Das knnten lauter Appartements sein.«
»Das sind auch welche, und die meisten werden nur fr kurze Zeit vermietet.«
Er sah sie neugierig an.
»Die Grber sind in Abschnitte unterteilt«, erklrte Marsha. »Ein normales Familiengrab hat zwei bis sechs Abschnitte, die greren haben mehr. Zu jedem Abschnitt gehrt eine kleine Tr. Kurz vor einer Beerdigung wird eine der Tren geffnet. Der Sarg, der bereits drin ist, wird ausgeleert, und die berreste werden nach hinten geschoben, wo sie durch einen Spalt in eine Grube fallen. Der alte Sarg wird verbrannt, und der neue kommt an seinen Platz. Dort bleibt er ein Jahr lang, und dann geschieht das gleiche mit ihm.«
»Blo ein Jahr?«
Eine Stimme hinter ihnen sagte: »Mehr braucht's nicht. Aber manchmal dauert's lnger - wenn der nchste, der an der Reihe ist, sich Zeit lt. Ameisen und Kakerlaken helfen nach.«
Sie wandten sich um. Ein ltlicher, rundlicher Mann in fleckigem Drillichoverall musterte sie frhlich. Seinen alten Strohhut lpfend, fuhr er sich mit einem roten Seidentuch ber die Glatze. »Hei, nicht? Da drin ist's khler.« Er patschte ungezwungen mit der Hand auf ein Grab.
»Falls Sie nichts dagegen haben, bleib' ich lieber in der Hitze«, sagte Peter.
Der andere kicherte. »Am Ende landen Sie auch da drin. Wie geht's, Miss Preyscott?«
»Hallo, Mr. Collodi«, sagte Marsha. »Das ist Mr. McDermott.«
Der Totengrber nickte freundlich. »Wollen Sie die Familie besuchen?«
»Wir sind gerade auf dem Wege dahin.«
»Hier entlang.« Der Mann ging voran und rief ihnen ber die Schulter zu: »Wir haben das Grab neulich erst saubergemacht. Sieht wieder prima aus.«
Als sie durch die schmalen Friedhofsgassen wanderten, erhaschte Peter dann und wann lange zurckliegende Daten und altehrwrdige Namen. Ihr Fhrer zeigte auf einen schwelenden Holzsto auf einem offenen Platz. »Wir verbrennen gerade ein bichen was.« Inmitten des Rauchs konnte Peter die berreste eines Sarges erkennen.
Sie blieben vor einem sechsfach unterteilten Grab stehen, eine Nachbildung des traditionellen Hauses der Pflanzeraristokratie. Es war wei getncht und besser erhalten als die meisten anderen in seiner Umgebung. Auf verwitterten Marmortafeln waren viele Namen verzeichnet, vor allem aber Preyscotts. »Wir sind eine alte Familie«, sagte Marsha. »Mittlerweile mu unten in der Erde ein ziemliches Gedrnge sein.«
Die Sonne malte lustige Kringel auf das Grab.
»Hbsch, nicht?« Der Totengrber trat bewundernd zurck und wies dann auf eine Tr ziemlich weit oben. »Die ist als nchste dran, Miss Preyscott. Da kommt Ihr Daddy rein.« Er berhrte eine andere in der zweiten Reihe. »Und die ist fr Sie. Glaub' aber nicht, da ich das noch erlebe.« Er verstummte und fgte nachdenklich hinzu: »Es ist schneller mit uns vorbei, als wir mchten. Drum soll man auch keine Zeit vertun; nein, Sir!« Er wischte sich wieder den Kopf ab und schlenderte gemchlich davon.
Trotz der Hitze frstelte Peter. Die Vorstellung, da fr ein so junges Geschpf wie Marsha der letzte Ruheplatz schon vorgemerkt war, beunruhigte ihn.
»Es ist nicht so morbid, wie es scheint.« Marshas Blick lag auf seinem Gesicht, und wieder einmal wunderte er sich ber ihre Fertigkeit, in seinen Gedanken zu lesen. »Wir lernen eben von Kind an, da all dies ein Teil von uns selbst ist.«
Er nickte. Dennoch hatte er genug von diesem Ort des Todes.
Sie befanden sich auf dem Weg nach drauen, unweit des Ausgangs zur Basin Street, als Marsha ihn am Arm zurckhielt.
Eine Wagenschlange stoppte unmittelbar vor dem Tor. Tren ffneten sich, Leute stiegen aus und versammelten sich auf dem Gehsteig. Ihr ueres verriet, da sie im Begriff waren, sich zu einer Beerdigungsprozession zusammenzuschlieen.
Marsha flsterte: »Peter, wir mssen warten.« Sie traten einige Schritte zurck.
Nun teilte sich die Gruppe auf dem Gehsteig und machte dem Leichenzug Platz. Ein fahler Mann mit dem salbungsvollen Gebaren eines Leichenbestatters kam zuerst. Ihm folgte ein Geistlicher.
Hinter dem Geistlichen schritten langsam sechs Sargtrger, einen schweren Sarg auf den Schultern. Vier andere folgten mit einem kleinen weien Sarg, auf dem ein einzelner Oleanderzweig lag.
»O nein!« sagte Marsha.
Peter nahm ihre Hand und hielt sie fest.
Der Geistliche intonierte: »Mgen die Engel dich in das Paradies tragen; mgen die Mrtyrer dich auf deinem Wege willkommen heien und in die heilige Stadt Jerusalem geleiten.«
Eine Gruppe von Leidtragenden folgte dem zweiten Sarg. Allein, an der Spitze, ging ein junger Mann. Er hatte einen schlechtsitzenden schwarzen Anzug an und trug seinen Hut unbeholfen Sein Blick hing an dem kleinen Sarg. Trnen liefen ihm ber die Wangen. Hinter ihm schluchzte eine ltere Frau, die von einer anderen gesttzt wurde.
»... Mge der Chor der Engel dich begren und mgest du mit Lazarus, der einst arm war, die ewige Ruhe finden...«
»Das sind die zwei, die bei dem Autounfall gettet wurden, wo der Fahrer nachher flchtete. Eine Mutter und ein kleines Mdchen. Es stand in der Zeitung«, flsterte Marsha. Peter sah, da sie weinte.
»Ich wei.« Peter hatte das Gefhl, dazu zu gehen, den Kummer der Trauernden zu teilen. Die Szene am Unfallort in der Montagnacht hatte ihn durch ihre grimmige Sachlichkeit beeindruckt. Nun erschien ihm das Unglck durch seine Nhe gewissermaen vertrauter und realer. Seine Augen wurden feucht, als sich der Leichenzug weiterbewegte.
Hinter der trauernden Familie kamen andere. Zu seiner berraschung erkannte er ein Gesicht wieder. Zuerst wute er nicht, wo er es schon gesehen hatte, dann wurde ihm klar, da es sich um Sol Natchez handelte, den ltlichen Zimmerkellner, der nach seinem Disput mit dem Herzog und der Herzogin von Croydon vorbergehend vom Dienst suspendiert worden war. Peter hatte am Dienstagmorgen nach Natchez geschickt und ihm Warren Trents Anordnung, eine Woche lang bezahlten Urlaub zu nehmen, bermittelt. Natchez blickte nun zu Peter und Marsha herber, schien jedoch Peter nicht zu erkennen.
Die Beerdigungsprozession zog weiter und verschwand schlielich aus ihrem Blickfeld.
»Jetzt knnen wir gehen«, sagte Marsha.
Pltzlich berhrte eine Hand Peters Arm. Er wandte sich um und erblickte Sol Natchez.
»Ich hab' Sie gesehen, Mr. McDermott. Kannten Sie die Familie?«
»Nein, wir waren zufllig hier«, antwortete Peter und stellte Marsha vor.
Sie fragte: »Sie haben das Ende der Trauerfeier nicht abgewartet?«
Der alte Mann schttelte den Kopf. »Ich htte es nicht ertragen.«
»Dann kennen Sie die Familie also?«
»Ja, sehr gut. Es ist ein groes Unglck.«
Peter nickte. Er wute nicht, was man sonst noch htte sagen knnen.
»Ich kam am Dienstag nicht dazu, es Ihnen zu sagen«, fing Natchez wieder an, »aber ich bin Ihnen sehr dankbar, nach allem, was Sie fr mich getan haben. Ich meine, da Sie fr mich eingetreten sind.«
»Schon gut, Sol. Ich glaube nicht, da Sie schuld waren.«
»Es ist komisch, wenn man's genau bedenkt.« Der alte Mann blickte von Marsha auf Peter. Er schien sich ungern von ihnen zu trennen.
»Was ist komisch?« fragte Peter.
»Alles. Der Unfall.« Natchez zeigte in die Richtung, in der der Leichenzug verschwunden war. »Es mu passiert sein, kurz bevor ich am Montagabend den rger hatte...«
»Ja«, sagte Peter. Er hatte keine Lust, sich ber seine eigenen spteren Erfahrungen am Unfallort auszulassen.
»Was ich fragen wollte, Mr. McDermott - haben Sie wegen der Sache noch irgendwas vom Herzog und der Herzogin gehrt?«
»Nein, kein Wort.« Peter vermutete, da Natchez es, ebenso wie er selbst, als Erleichterung empfand, ber etwas anderes als die Beerdigung zu sprechen.
Der Kellner sagte nachdenklich: »Ich hab' mir das Ganze immer wieder durch den Kopf gehen lassen. Hatte fast den Anschein, als htten sie das ganze Theater absichtlich gemacht. Hab's damals nicht verstanden und versteh's auch jetzt noch nicht.«
Peter erinnerte sich, da Natchez am Montagabend fast die gleichen Worte gebraucht hatte. Natchez hatte von der Herzogin von Croydon gesagt: Sie hat mich am Arm gestoen, und wenn ich's nicht besser wte, wrde ich sagen, sie hat's absichtlich getan. Und Peter hatte spter den Eindruck, als lege es die Herzogin darauf an, den Zwischenfall aufzubauschen, damit er nicht vergessen wrde. Was hatte sie noch gesagt? Irgend etwas von einem ruhigen Abend in der Suite und einem Gang ums Viertel. Sie seien eben erst zurckgekommen, hatte sie gesagt. Peter fiel ein, da er sich damals gewundert hatte, warum sie das so ausdrcklich betonte.
Dann hatte der Herzog von Croydon seine Zigaretten erwhnt, die er im Wagen vergessen htte, und die Herzogin hatte ihn angefaucht.
Der Herzog hatte seine Zigaretten im Wagen liegenlassen!
Falls die Croydons aber in der Suite geblieben und nur einmal um den Block spaziert waren...
Natrlich konnten sie die Zigaretten auch schon vorher im Wagen vergessen haben. Aber irgendwie kam Peter das unwahrscheinlich vor.
Er dachte angestrengt nach und verga seine Umgebung.
Warum wnschten die Croydons zu verheimlichen, da sie ihren Wagen am Montagabend benutzt hatten? Warum suchten sie den Anschein zu erwecken, als htten sie den Abend in der Suite verbracht? War die Affre mit der verschtteten Shrimp Creole gestellt? Wurde sie eigens deshalb inszeniert, um die Fiktion vom gemtlichen Abend zu Haus zu untermauern? Ohne die zufllige Bemerkung des Herzogs, die der Herzogin sichtlich gegen den Strich ging, htte Peter die Geschichte als wahr akzeptiert.
Weshalb die Geheimniskrmerei mit dem Wagen?
Natchez hatte vor einem Moment gesagt: Es ist komisch... , der Unfall mu passiert sein, kurz bevor ich am Montagabend den rger hatte...
Der Wagen der Croydons war ein Jaguar.
Ogilvie.
Er sah den Jaguar vor sich. Als er gestern nacht aus der Garage kam und kurz unter der Laterne hielt, war ihm aufgefallen, da irgend etwas am Wagen nicht stimmte. Aber was? Es berrieselte ihn kalt; pltzlich erinnerte er sich wieder:
Kotflgel und Scheinwerfer waren beschdigt. Zum erstenmal ging ihm die volle Bedeutung der polizeilichen Meldungen der letzten paar Tage auf.
»Was ist los, Peter?« fragte Marsha. »Sie sind ja ganz bleich.«
Sie sprach zu tauben Ohren.
Peter hatte nur einen Wunsch - wegzugehen, irgendwo allein zu sein, wo er in Ruhe nachdenken konnte. Er mute sorgfltig logisch, langsam berlegen. Vor allem aber durfte er keine bereilten Schlsse ziehen.
Wie bei einem Puzzlespiel schienen die einzelnen Teilchen ineinanderzugreifen. Dennoch muten sie verschoben, umgestellt, neu arrangiert, vielleicht sogar als unbrauchbar beiseite gelegt werden.
Der Verdacht war unmglich. Er war zu phantastisch, um wahr zu sein. Und doch...
Wie aus weiter Ferne hrte er Marshas Stimme. »Peter! Irgendwas stimmt nicht mit Ihnen! Was ist passiert?«
Auch Sol Natchez sah ihn seltsam an.
»Marsha«, sagte Peter, »ich kann's Ihnen jetzt nicht erklren. Aber ich mu gehen.«
»Wohin?«
»Zurck ins Hotel. Tut mir leid. Ich erzhl's Ihnen spter.« Ihre Stimme klang enttuscht. »Ich dachte, wir wrden zusammen Tee trinken.«
»Bitte, glauben Sie mir! Es ist wichtig.«
»Wenn Sie wirklich gehen mssen, bring' ich Sie zurck.«
»Nein.« Wenn er neben Marsha im Wagen sa, wrde er reden, Erklrungen abgeben mssen. »Bitte. Ich rufe Sie nachher an.«
Er lief mit Riesenschritten davon; die zwei anderen blickten ihm verdutzt nach.
Drauen, auf der Basin Street, winkte er ein vorbeifahrendes Taxi heran. Er hatte Marsha gesagt, da er ins Hotel zurck wollte, aber nun berlegte er es sich anders und gab dem Fahrer die Adresse seines Appartements.
Dort war es ruhiger.
Um nachzudenken. Um zu entscheiden, was er tun sollte.
Am spten Nachmittag fate Peter McDermott seine berlegungen zusammen.
Er sagte sich: Wenn man etwas zwanzig-, dreiig-, vierzigmal addiert, wenn jedesmal dieselbe Summe herauskommt, wenn das Kernproblem am Schlu das gleiche ist wie zu Anfang, dann lt sich am Resultat nichts rtteln.
Die letzten anderthalb Stunden, seit seinem Abschied von Marsha, hatte er in seinem Appartement verbracht. Er hatte seine Erregung unterdrckt und sich gezwungen, methodisch nachzudenken. Er hatte smtliche Vorflle von Montag abend an Revue passieren lassen. Er hatte nach einer anderen Erklrung gesucht, sowohl fr die Ereignisse im einzelnen als auch in ihrer Gesamtheit. Aber auer jenem entsetzlichen Verdacht, der ihm am Nachmittag pltzlich gekommen war, fand er keine sinnvolle, berzeugende Erklrung.
Nun war er mit seinen berlegungen zu Ende und mute einen Entschlu fassen.
Er erwog, alles, was er wute und vermutete, Warren Trent vorzulegen. Dann schlug er sich die Idee aus dem Kopf, weil er sich nicht feige vor der Verantwortung drcken wollte. Was immer auch getan werden mute, er wrde es allein tun. Er tauschte seinen hellen Anzug gegen einen dunkleren aus und nahm fr das kurze Stck bis zum Hotel ein Taxi.
Von der Halle aus begab er sich, die Gre der Angestellten erwidernd, insein Bro im Zwischengescho. Flora war bereits nach Hause gegangen. Auf seinem Schreibtisch lag ein Stapel von Mitteilungen, den er ignorierte.
Einen Moment lang sa er still da und berdachte noch einmal, was er vorhatte. Dann hob er den Telefonhrer ab und whlte die Nummer der stdtischen Polizei.
13
Das beharrliche Summen eines Moskitos, der irgendwie in das Innere des Jaguars eingedrungen war, weckte Ogilvie am Nachmittag auf. Er fand nur langsam zu sich selbst und begriff zuerst nicht recht, wo er war. Dann fielen ihm die Geschehnisse nach und nach wieder ein: Der Aufbruch aus dem Hotel, die Fahrt im Dunkel des frhen Morgens, seine unbegrndete Panik beim Auftauchen der Ambulanz, sein Entschlu, die Fahrt zu unterbrechen und erst am Abend wieder aufzunehmen; und endlich der holprige Feldweg und das Wldchen, wo er den Wagen versteckt hatte. Das Versteck war offenbar gut gewhlt. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, da er fast acht Stunden lang ungestrt geschlafen hatte.
Zugleich mit dem Bewutsein berkam ihn auch ein tiefes Unbehagen. Im Wagen war es drckend hei, sein Krper war steif und schmerzte von dem Eingepferchtsein auf dem engen Rcksitz. Seine Kehle war ausgetrocknet, und er hatte einen schlechten Geschmack im Mund. Er hatte Durst und frchterlichen Hunger.
Grunzend und chzend hievte Ogilvie sich hoch und ffnete die Wagentr. Sofort umschwirrten ihn ein Dutzend Moskitos. Er wedelte sie mit der Hand weg und nahm seine Umgebung bedchtig in Augenschein, wobei er das, was er jetzt sah, mit seinem Eindruck vom frhen Morgen verglich. Da war es dmmrig und khl gewesen; nun stand die Sonne hoch, und die Hitze war sogar im Schatten der Bume kaum zu ertragen.
Vom Rand des Wldchens aus konnte er in der Ferne die flimmernde Autostrae sehen. Frh am Morgen hatte es kaum Verkehr gegeben; nun flitzten Personen- und Lastwagen auf ihr entlang, und der Motorenlrm drang schwach herber.
In der Nhe war es, abgesehen vom gleichfrmigen Summen der Insekten, still und unbelebt. Zwischen ihm und der Strae lagen nur Wiesen, der berwachsene Pfad und das Wldchen, unter dessen Blattwerk der Jaguar verborgen war.
Ogilvie verrichtete sein Bedrfnis und ffnete dann ein Paket, das er vor der Abfahrt im Kofferraum verstaut hatte. Es enthielt eine Thermosflasche mit Kaffee, mehrere Bchsen Bier, belegte Brote, eine Salami, ein Glas Mixed Pickles und Apfelkuchen. Er a gierig und splte das Essen mit krftigen Schlucken Bier und danach Kaffee hinunter. Der Kaffee war stark und aufmunternd.
Whrend des Essens hrte er Radio. In den Nachrichten aus New Orleans wurden die polizeilichen Ermittlungen im Fahrerfluchtfall nur kurz gestreift; offenbar gab es nichts Neues zu berichten.
Danach beschlo er, die Gegend zu erkunden. Einige hundert Meter weiter weg, auf einem Hgel, stie er auf eine zweite, etwas grere Gruppe von Bumen. Er berquerte ein offenes Feld und entdeckte jenseits des Wldchens einen schlammigen, trge flieenden Bach mit moosbedeckter Bschung. Am Wasser niederkniend, machte er flchtig Toilette und fhlte sich danach erfrischt. Das Gras war hier saftig grn und einladender als in seinem Schlupfwinkel; er legte sich dankbar nieder, die Anzugjacke als Kopfkissen benutzend.
Sobald er es sich bequem gemacht hatte, berdachte Ogilvie noch einmal die Ereignisse der vergangenen Nacht. Er bezweifelte nun nicht mehr, da die Begegnung mit Peter McDermott vor dem Hotel ein Zufall gewesen war und ihn folglich nicht zu beunruhigen brauchte. Es war vorauszusehen, da McDermott auf die Nachricht von der Abwesenheit des Hausdetektivs mit einem Wutanfall reagieren wrde. Aber dadurch wrde er weder Ziel noch Zweck von Ogilvies Reise erfahren.
Natrlich war es mglich, da aus irgendeinem anderen Grund seit gestern nacht Alarm geschlagen worden war und da in diesem Moment nach Ogilvie und dem Jaguar gefahndet wurde. Dem Rundfunkbericht nach zu schlieen, war das jedoch unwahrscheinlich.
Im groen und ganzen waren die Aussichten gut, besonders, wenn er an die zehntausend Dollar dachte, die er schon bekommen hatte, und die fnfzehntausend, die er morgen in Chikago kassieren wrde.
Nun mute er nur noch auf die Dunkelheit warten.
14
Keycase Milnes hochgespannte Stimmung hielt den ganzen Nachmittag hindurch an. Sie befeuerte sein Selbstvertrauen, als er sich kurz nach fnf Uhr vorsichtig der Prsidentensuite nherte.
Von der achten zur neunten Etage hatte er wieder die Personaltreppe benutzt.
Der Nachschlssel befand sich in seiner Tasche.
Der Korridor vor der Prsidentensuite war menschenleer. Er blieb vor der ledergepolsterten Doppeltr stehen und lauschte angespannt, hrte jedoch keinen Laut.
Er warf einen schnellen Blick in beide Richtungen, holte den Schlssel hervor und steckte ihn ins Schlo. Um ihn gleitfhiger zu machen, hatte er ihn vorher mit Graphitpuder bestubt.
Der Schlssel drehte sich, blieb hngen, drehte sich weiter. Keycase ffnete einen Trflgel spaltbreit. Im Inneren der Suite war es totenstill. Er zog die Tr behutsam zu und steckte den Schlssel wieder ein.
Es war nicht seine Absicht, jetzt in die Suite einzudringen. Das kam erst spter - in der Nacht.
Er hatte nur die Gelegenheit auskundschaften und den Schlssel ausprobieren wollen. Spter, gegen Abend, wrde er sich auf die Lauer legen und seine Chance abpassen.
Fr den Moment kehrte er in sein Zimmer in der achten Etage zurck, stellte den Wecker und legte sich schlafen.
15
Drauen wurde es dunkel, und Peter McDermott erhob sich mit einer gemurmelten Entschuldigung, um im Bro das Licht anzuknipsen. Dann kehrte er wieder an seinen Platz zurck. Ihm gegenber sa ein wortkarger Mann in einem grauen Flanellanzug, Captain Yolles von der Kriminalpolizei, der zu Peters berraschung gar nicht wie ein Kriminalbeamter aussah. Er hrte sich Peters Bericht hflich an, etwa wie ein Bankdirektor, dem ein Kreditgesuch vorgelegt wird, und unterbrach die langatmige Aufzhlung von Fakten und Mutmaungen nur einmal mit der Frage, ob er telefonieren drfe. Als Peter bejahte, benutzte er einen Anschlu am anderen Ende des Bros und sprach leise, da Peter nichts verstand.
Das Fehlen jeder sichtbaren Reaktion bewirkte, da Peters Zweifel wieder erwachten. Zum Schlu bemerkte er: »Ich bin mir nicht sicher, ob das alles berhaupt einen Sinn hat. Tatschlich komme ich mir allmhlich ein bichen bld vor.«
»Wenn mehr Leute das riskieren wrden, Mr. McDermott, wre unsere Arbeit leichter.« Zum erstenmal griff Captain Yolles zu Bleistift und Notizbuch. »Falls an der Sache etwas dran ist, brauchen wir natrlich eine vollstndige Aussage. Vorlufig htte ich gern noch ein paar Einzelheiten. Erstens, die Zulassungsnummer des Wagens.«
Die Angaben befanden sich in einer Notiz von Flora, die ihren mndlichen Bericht besttigte. Peter las sie laut ab, und der Kriminalbeamte notierte sie sich.
»Danke. Zweitens, eine Personenbeschreibung von Ogilvie. Ich kenne ihn, aber ich mchte sie gern von Ihnen hren.«
Peter lchelte. »Das ist leicht.«
Als er mit der Beschreibung fertig war, lutete das Telefon. Diesmal bekam er die Antworten des Captains mit, die sich jedoch zumeist auf »Ja, Sir!« und »Ich verstehe!« beschrnkten. Einmal sah der Kriminalbeamte auf und warf Peter einen abschtzenden Blick zu. Er sagte ins Telefon: »Meiner Meinung nach ist er sehr verllich.« Sein Gesicht verzog sich zu einem leichten Lcheln. »Und auch ziemlich beunruhigt.«
Er gab die Zulassungsnummer des Wagens und Ogilvies Personenbeschreibung weiter und legte auf.
»Sie haben recht«, sagte Peter, »ich bin beunruhigt. Beabsichtigen Sie, sich noch heute mit dem Herzog und der Herzogin von Croydon in Verbindung zu setzen?«
»Nein. Wir wollen vorher noch ein bichen mehr Material sammeln.« Captain Yolles betrachtete Peter versonnen. »Haben Sie de Abendzeitungen schon gesehen?«
»Noch nicht.«
»Es geht das Gercht um - der >States-Item< hat es verffentlicht -, da der Herzog von Croydon britischer Botschafter in Washington wird.«
Peter stie einen gedmpften Pfiff aus.
»Wie mein Chef mir eben sagte, wurde die Ernennung inzwischen offiziell besttigt. Es kam gerade bers Radio.«
»Wrde das nicht bedeuten, da er unter diplomatischer Immunitt steht?«